Makroplastik Verschmutzung in der südlichen Nordsee - Herkunft, Wege und Strategien zur Bekämpfung

Makroplastik in der Wattenmeer Region von Universität Oldenburg

Die Universität Oldenburg startete ein Projekt über Plastikverschmutzung in der südlichen Nordsee und hielt hierzu 2019 einen Workshop mit Stakeholdern ab, um den potenziellen Einfluss von Interessensgruppen auf die Plastikverschmutzung im Meer zu analysieren und Lösungen zur Minimierung der Umweltverschmutzung zu diskutieren.

Um hierbei das Projekt bestmöglich unterstützen zu können, arbeiten die Universität Oldenburg und das WSF mit seinem Stakeholder Netzwerk, auch über das Ende des Projektzeitraumes hinaus, zusammen.

Mittlerweile ist das Projekt abgeschlossen. Lesen Sie hier den Abschlußbericht:


Makroplastik Workshop Abschlussbericht 2019 von Universität Oldenburg Oktober 2019

DOKUMENTATION zum Stakeholder-Workshop:

„Makroplastik Nordsee – Verminderungs- und Vermeidungsstrategien“.
Eine partizipative Evaluation existierender und geplanter Minimierungs- und Vermeidungsstrategien von Makroplastik in der Nordsee

Link für download des Abschlußberichtes

Weitere Informationen zum Projekt:

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Makroplastikverschmutzung in der südlichen Nordsee -
Herkunft, Wege und Strategien zur Bekämpfung
Finanziert durch: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Förderzeitraum: 02/2016 – 03/2020

Makroplastik – das Forschungsprojekt

Die Verschmutzung unserer Ozeane mit hartnäckigen Plastikabfällen ist zu einem globalen und zunehmenden Umweltproblem mit weitreichenden Auswirkungen auf die Meeresökosysteme geworden, die letztendlich die gesamte Menschheit betreffen werden. Besonders betroffen sind die Küste und die Strände des Wattenmeeres. Die Nordsee ist mit 25% der weltweiten Schiffsbewegungen eines der meistbefahrenen Meere der Welt. Seit 2016 wird vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur ein interdisziplinäres Konsortium an der Carl von Ossietzky-Universität in Oldenburg finanziert, um fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse über die Herkunft, Wege und Ansammlungszonen von Plastikmüll in der südlichen Nordsee zu erhalten. Das Team besteht aus Ozeanographen, Geoökologen, Biologen und Umweltplanern.

Durch einfache Holzdrifter und mit detaillierten numerischen Modellen untersucht das Konsortium die Verbreitung von schwimmenden Makroplastiken (d. h. sichtbare Plastikfragmente und -objekte) zu Ansammlungsgebieten in der Deutschen Bucht und im Wattenmeer. Die ausgewählten Modelle ermöglichen auch das Zurückverfolgen von Partikeln, wodurch die wichtigsten regionalen Herkünfte identifiziert werden, z.B. Schifffahrtswege, Flüsse, Tourismus. Darüber hinaus werden Küstensensoren und Beobachtungssysteme eingesetzt, um Daten hydrodynamischer Parameter zu erfassen. Ein Konzept zur Überwachung und Analyse von Streuungsdaten entlang der Nordseeküste wird ebenfalls entwickelt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Eintrag von Abfall über die Flüsse liegt. Darüber hinaus kann die breite Öffentlichkeit über ein webbasiertes Registrierungssystem zur Meldung der gefundenen Holzdrifter aktiv an der Erfassung von Funddaten teilnehmen. Insgesamt wird das Konsortium fundierte wissenschaftliche Daten zum Grad der Plastikverschmutzung entlang der niedersächsischen Küste und in der Deutschen Bucht liefern und Pläne für Minderungsstrategien entwickeln.

Arbeitspaket 4: Entwicklung von Minderungsstrategien mit wichtigen Interessensvertretern (Stakeholdern)

Ziel des Arbeitspakets 4 ist es, die sozialen Verhaltensmuster von Umweltverschmutzern besser zu verstehen und gemeinsam mit den wichtigsten Interessensgruppen aus der Region Strategien zur Bekämpfung zu entwickeln. Zu diesem Zweck haben wir zunächst eine Stakeholder-Analyse durchgeführt, in der verschiedene Stakeholder-Gruppen und ihr möglicher Einfluss auf die Meeresplastikverschmutzung unterschieden wurden. Wir haben grob zwischen land- und seebedingten Umweltverschmutzern unterschieden. Landverschmutzer sind Strandtouristen, Camper, Besucher von Festivals und anderen Veranstaltungen, Industrien entlang der Küste und Nebenflüsse sowie die breite Öffentlichkeit. Meeresverschmutzer sind die Fischereiindustrie, die Hafen- und Schifffahrtsindustrie, Offshore-Plattformen und der Seetourismus (z. B. Wassersport). Diese Interessensgruppen und ihr Verhalten wurden durch Umfragen und eingehende Interviews weiter analysiert.

In einem nächsten Schritt möchten wir die Ergebnisse dieser Studien in solide Vorschläge für Schadensbegrenzung- und Minimierungsstrategien umsetzen. Vorzugsweise möchten wir diese Vorschläge in einem Workshop mit den wichtigsten Interessensgruppen erörtern, damit wir gemeinsam die Dringlichkeit, Akzeptanz und Durchführbarkeit jeder Strategie zur Eindämmung und Bekämpfung bewerten können. Die Ergebnisse des Workshops sollen verwendet werden, um konkrete politische Empfehlungen zu formulieren, die auf die nationale Regierung (z. B. über Runder Tisch Meeresmüll), den niedersächsischen Staat (öffentliche Auftraggeber) und relevante Interessensgruppen wie Kommunen, Tourismus, Fischerei, Industrie usw. abzielen werden .

Der Mehrwert eines gemeinsam mit dem Wattenmeer Forum organisierten Stakeholder-Workshops

Das Wattenmeer Forum mit dem Schwerpunkt auf der Förderung der nachhaltigen Entwicklung der trilateralen Wattenmeer Region mit Interessensgruppen aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden ist ein idealer Partner für die Organisation eines solchen Stakeholder-Workshops. Das Wattenmeer Forum könnte sein bestehendes Netzwerk und seine Informationskanäle nutzen, um die Einladung zum Workshop zu verbreiten und anschließend seine Ergebnisse zu kommunizieren. Die Universität Oldenburg bereitet die Inhalte des Workshops vor, einschließlich einer Einführung in das Thema, der Ergebnisse des bisherigen Makroplastik-Forschungsprojekts und Vorschläge für Schadensbegrenzung- und Minimierungsstrategien mit einem durchdachten Workshop Profil. Die Universität Oldenburg ist auch für die Dokumentation der Ergebnisse des Workshops verantwortlich, die anschließend für Kommunikationszwecke verwendet werden können. Wir planen derzeit einen Stakeholder-Workshop in der zweiten Hälfte des Jahres 2019, etwa im September / Oktober. Ein solcher Stakeholder-Workshop wäre am Ende des Makroplastik-Forschungsprojekts eine großartige Leistung, aber wir sehen ihn auch als Sprungbrett für ein potenzielles Folgeforschungsprojekt. Aktuelle Ideen für eine solche Nachfolge sind eine breitere geografische Ausrichtung, einschließlich Dänemark, Deutschland und den Niederlanden, und eine eingehendere Betrachtung der partizipativen und transnationalen Entwicklung von Schadensbegrenzung- und Minimierungsstrategien.

Kontakt:

Dr. Britta Restemeyer (britta.restemeyer@uol.de)

Dr.Ing. Peter Schaal (peter.schaal@uol.de)

Prof. Dr. Ingo Mose (ingo.mose@uol.de)